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Evangelisch-lutherische Kirche in Neustadt  
       
   
 
 
 

 
 

Station I: Beginn in der alten Kirche - im Gemeindesaal

„Ihr als lebendige Steine lasset euch bauen zum geistlichen Hause und zum heiligen Priestertum.“ (1. Petrusbrief 2,4f.) Mit diesem Spruch aus dem Petrusbrief begrüße ich euch und Sie herzlich hier im Gemeindesaal. Dieser Spruch war das Motto bei der Grundsteinlegung im Mai 1971, als dieses Gemeindehaus damals gebaut wurde; damals noch nicht als eigenständige Gemeinde, sondern als ein Teil der Liebfrauengemeinde. Erst dreieinhalb JStation1ahre später wurde die Gemeinde eigenständig, nun mehr die Johannesgemeinde. Schön, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben zum vierten Teil unserer Sommerkirche in der Region Mitte – zur Johanneskirche. Benannt ist sie nach dem Johannes dem Täufer, dem Evangelisten Johannes und dem Propheten Johannes, der mit den Visionen. Am Anfang stand der
Altar an der Nordseite. Erst im Herbst 1984 ist der Altar auf die Ostseite gezogen worden, aus zwei Gründen: erstens ist der Altar in der Regel immer nach Osten hin ausgerichtet. Warum? Weil im Osten die Sonne aufgeht. Das ist die starke Symbolik für die Auferstehung Jesu Christi. Von der Auferstehung her verstehen wir Christen unser Leben. Im Osten geht die Sonne auf. „Ex oriente lux.“ Aus dem Orient, dem Osten kommt unser Licht. Das gibt unserem Leben Orientierung. Im Westen haben einige diese Weisheit vergessen. Für die gilt: „Ex oriente lux, ex occidente luxus.“ (Jerzy Lec). Im Lichte der Auferstehung feiern wir jeden Gottesdienst, im Namen des Vatersund des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

In diesem alten Gottesdienstraum finden heutzutage viele andere Veranstaltungen statt: Konfirmandenunterricht, Seniorenkreis, Feste. Die Tische, die Sie hier im Saal an den Seiten sehen, sind von der Tafel, von der Essensausgabe, die hier jeden Montag stattfindet. Wir machen uns nun auf den Weg zum Turm und singen dabei das Lied „Vom Aufgang der Sonne“.

Station II: Am Turm

Vor genau 25 Jahren bekam das Gemeindehaus einen Kirchturm, elf Jahre nach dem Bau des Gemeindehauses. Es sollte ja irgendwie doch auch eine Kirche sein. Und da gehört doch ein Kirchturm dazu.Und vor allem Glocken. Wir haben das in der Liebfrauenkirche während der Arbeiten am Turm erlebt, wenn eine Zeitlang keine Glocken läuten. Das ist sehr trostlos. Ein bisschen wie Karfreitag. Denn da schweigen die Glocken ja, bis sie in der Osternacht dann wieder voll läuten. Die Glocken rufen zum Gottesdienst: Dafü̈r ist vor allem die Mittlere Glocke zuständig: Das ist die Ruf- und Gottesdienstglocke. Auf der Glocke ist der Spruch aus dem Prophetenbuch Jeremia eingraviert: „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort“ (Jer 22,29) Aber vor allem hört man morgens um acht Uhr und abends um 18 Uhr die Glocken gut. Sie mahnen uns: „Unsere Zeit steht in Gottes Händen.“ Wohl dem, der die Glocken hört und sich daran erinnert. „Meine Zeit steht in Gottes Händen.“ (Psalm 31,16) Mein Leben hat einen Anfang, mein Leben hat ein Ende; und vor allem: ein Ziel. Wenn Mittags um 12 die große Glocke läutet, dann weiß man: Aus unserer Gemeinde ist jemand verstorben. Auf der Sterbeglocke steht der Psalm 37,5: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn.“ Und dann gibt es noch die kleine Glocke: Das ist die Taufglocke, auf ihr ist eingraviert das Kinderevangelium: „Lasst die Kindlein zu mir kommen.“ (Mk 10,14) Wir machen uns auf den Weg zum Kirchenvorplatz und singen dabei „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn“.

Station III: Kirchenvorplatz

Das 25-jährige Jubiläum der Gemeinde stand unter dem Motto: „Der ist wie ein Baum gepflanzt an den Wasserbächen“. Dieser Spruch aus dem Psalm 1 eröffnet programmatisch die Psalmen. Er ist eine Verheißung für eine betende Gemeinde. Dieser Vers spiegelt sich in diesem Kirchengebäude an unterschiedlichen Stellen wider: auch an diesem Baum, und an der Pflasterung. Sie sehen hier die Wurzel, hier und nachher auch im Garten. Lasst uWegns miteinander den Psalm 1 beten:

 

"Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum,
gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl."

 

Wir ziehen nun mit dem Lied: „Ausgang und Eingang, Anfang und Ende“ in die Kirche.

Station IV: In der neuen Kirche

Wie unter dem Schatten eines Baumes sind wir hier in dieser Kirche versammelt. Da vorne im Altarraum sieht man den Stamm. „Mach in mir deinem Geiste Raum,/ daß ich dir werd ein guter Baum,/ und laß mich Wurzel treiben.“ So lasst es uns singen mit dem nächsten Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ (EG 503,1+2+14)


Entfaltetes Kyrie mit zwei Liedstrophen (EG 97)
1. Holz auf Jesu Schulter,/ von der Welt verflucht,/ ward zum Baum des Lebens /
und bringt gute Frucht./ Kyrie eleison,/ sieh, wohin wir gehn./ Ruf uns aus den
Toten, laß uns auferstehn.
6. Hart auf deiner Schulter/ lag das Kreuz, o Herr, ward zum Baum des Lebens,/
ist von Früchten schwer./ Kyrie eleison,/ sieh, wohin wir gehn./ Ruf uns aus den
Toten,/ laß uns auferstehn.


Kollektengebet (nach Lothar Zenetti)
Herr, wie ein Baum so sei vor dir unser Leben. Herr, wie ein Baum sei vor dir
unser Gebet. Gib Wurzeln uns, die in die Erde reichen, dass tief wir gründen in
den alten Zeiten, verwurzelt in dem Glauben unserer Väter. Gib uns
die Kraft, zum festen Stamm zu wachsen, dass aufrecht wir an unserem Platze
stehen und wanken nicht, auch wenn die Stürme toben. Gib, dass aus uns Äste
frei sich erheben, unsere Kinder, Herr, lass sie erstarken und ihre Zweige recken
in den Himmel. Gib uns Zukunft und lass die Blätter grüßen und nach den Wintern
Hoffnung neu erblühen, und wenn es Zeit ist, lass uns Früchte tragen. In dir, Jesus
Christus, lass uns gegründet sein. Sei du mit deinem Heiligen Geist nun mitten
unter uns.Kreuz


Lied: Komm, bau ein Haus
Kehrvers: Komm, bau ein Haus, das uns beschützt,/ pflanz einen Baum, der
Schatten wirft,/ und beschreibe den Himmel, der uns blüht,/ und beschreibe den
Himmel, der uns blüht.
Strophen
1. Laß viele Kinder ein ins Haus / versammle sie bei unsrem Baum,/ laß sie dort
fröhlich tanzen,/ wo keiner ihre Kreise stört,/ laß sie dort lange tanzen,/ wo der
Himmel blüht.
2. Laß viele Alte ein ins Haus / bewirte sie bei unsrem Baum,/ laß sie dort frei
erzählen, / von Kreisen, die ihr Leben zog, / laß sie dort lang erzählen, / wo der
Himmel blüht.
3* Und seid zusammen ihr im Haus / mit Alt und Jung, mit Groß und Klein,/ so
öffnet eure Herzen/ für Gott, der mitten bei euch ist,/ betet, singt und schweigt
einfach still,/ hört das Wort für euch.
Text: Friedrich Karl Barth, Peter Horst, Hans-Jürgen Netz 1977
Strophe 3 von Beate Peters mit explizitem Gottesbezug


Alttestamentliche Lesung: Genesis 2f.*
Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Da machte Gott
der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens
in seine Nase. (…) Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen
Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott
der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen
und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum
der Erkenntnis des Guten und Bösen. (…) Aber die Schlange war listiger als alle
Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau:
Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?
(…)Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine
Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von
der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß.
(…) Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner
und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine
Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
(…) Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die
Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu
dem Baum des Lebens.


Lied: Herzlich tut mich erfreuen die liebe Sommerzeit, EG 148,1+7
(als Vorblick auf die kommende Lesung; Str. 7 Früchte vom Baum des Lebens mit Melodie von „Wie
lieblich ist der Maien“)


Lesung: Offenbarung des Johannes 21f.*
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel
und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die
heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen,
bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große
Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen!
Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er
selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; (…) Und er zeigte mir einen Strom lebendigen
Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des
Lammes; mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des
Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die
Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.

Credolied: EG 704
1. Ich glaube: Gott ist Herr der Welt, / der Leben gibt und Treue hält. / Er fügt das
All und birgt die Zeit, / mein Vater in der Ewigkeit.
2. Ich glaube: Gott erwählte Christ / den Sohn, der unser Bruder ist; / weil seine
Liebe allen gilt, / hat er sein Werk am Kreuz erfüllt.
3. Ich glaube: Gottes Schöpfermacht / hat uns den Ostersieg gebracht, / denn
alles, was mein Glaube sieht, / spricht seine Sprache, singt sein Lied.
4* Wir glauben: Gott setzt Zeichen ein, / die Burg, den Turm, das Brot, den Wein,
/ den Wind, das Wasser und sein Zelt, / in dem er uns geborgen hält.
5* Wir glauben, Gott ist heute da,/ hier in der KirchInschifte ist er nah,/sein Reich will
wachsen wie ein Baum,/ Gott schenkt uns einen Zukunftstraum.
Strophe 4: Text von Birgit Pape & Stephan Jacob; Str. 5: Text von Beate Peters

Predigt
„Die Weisheit hat ihr Haus gebaut und ihre sieben Säulen behauen.“ (Spr 9,1) Kennen Sie diesen Spruch? Irgendwie kommen einem die sieben Säulen bekannt vor. Jedenfalls hört man ständig davon. Sieben Säulen einer guten Ernährung.
Sieben Säulen des Klimaschutzes. Sieben Säulen der Ausbildung, Sieben Säulen des Lebens, Sieben Säulen der Macht, der Erziehung. „Die Weisheit hat ihr Haus gebaut und ihre sieben Säulen behauen.So heißt es in der Bibel, im Alten Testament. In den Sprüchen. Ist dieses Haus, die Johanneskirche auch aus sieben Säulen gebaut? Waren die Erbauer von Weisheit inspiriert? Schauen Sie sich mal um. Man sieht nur fünf, fünf plus eins. Was steht auf diesen Säulen? Was hat
die Weisheit auf ihre Säulen geschrieben? Das darf ich als Pastor gar nicht alleine bestimmen. Da müsste ich den Kirchenvorstand mit einbeziehen. Auf der ersten Säule steht: Gottes Wort. In Gottes Kirche kommt man, um Gottes Wort zu hören, aus der Bibel. Als man im Oktober die Grundsteinlegung für diese Kirche vornahm, hat man eine Urkunde eingemauert. Da steht natürlich ein Bibelwort drauf. „Einen andern Grund kann niemand legen, als den der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Kor. 3,11) Die zweite Säule - da soll drauf stehen: A & O. Hier, in Gottes Haus, geht es immer um das Ganze - um Anfang und Ende. Um den Anfang unseres Lebens: die Taufe. Und das Ende: den Tod. Um den Anfang, wie wir ihn in der Geschichte vom Baum des Lebens gehört haben. Eben auch um das Fehlverhalten des Menschen, auch unser Vertriebensein aus dem Paradies, unser Unbehaustsein. Aber eben auch um das Ende: die Überwindung. So wie wir es im letzten Buch der Bibel gehört haben. Dass die Hütte Gottes bei den Menschen ist, dass Gott und Mensch vereint ist, und dass der Mensch umgeben ist „von Bäumen des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte.“ (Offb 22,2). Die Rückkehr ins Paradies, in den himmlischen Garten. Wir glauben, wie wir es vorhin in der entfalteten Klage gesungen haben: Holz auf Jesu Schulter,/ von der Welt verflucht,/ ward zum Baum des Lebens / und bringt gute Frucht. (EG 97) Die dritte Säule: Gemeinschaft der Heiligen Hier in Gottes Haus sind alle eingeladen. Die Kinder, klar. „Lasst die Kindlein zu mir kommen“, wie wir es vorhin schon von der Taufglocke gehört haben. Sie sehen auf dem Liedzettel das Logo für unsere Arbeit mit Kindern in der Kernstadt Neustadt: Der Baum mit den Wurzeln. Und man erkennt einen Vogel, der aus dem Baum fliegt. Das Erziehungsprinzip von Goethe macht Sinn: „Das Wichtigste, was man Kindern mitgeben muss, sind Wurzeln und Flügel.“
Aber auch die Alten sind hier willkommen wie wir es gesungen haben in dem Lied „Komm bau ein Haus“. Aber alle Menschen sind hier eingeladen: auch die Glücklichen, die Reichen, die Mühseligen und Beladenen. Die Gemeinschaft der Heiligen – das ist ja nicht die Gemeinschaft der Tollen und Guten. Als man diese Kirche gebaut hat: da wollte man vor allem die Gemeinschaft in diesem Haus betonen. Die Gemeinde hat vor dem Bau eine klare Vorstellung von der Kirche. Eine Versammlungsstätte unter einem Baum. Auf ganz natürliche Weise setzt man sich als Gemeinschaft halbkreisförmig unter einen Baum. Hier sind viele Zweige, aber eben ein Stamm. Nun raten Sie als Gemeinde
mal weiter:

(Freies Gespräch mit der Gemeinde)

Vierte Säule: Lobpreis
Fünfte Säule: Gebet
Sechste Säule: Christus!
So singen wir es gleich:
Zweige wachsen viele aus einem Stamm./ Unser
Stamm heißt Christus./ Zweige wachsen viele aus
einem Stamm - / und wir sind eins durch ihn.“ (EG
268,2)

Die siebte Säule ist unsichtbar! Was könnte darauf stehen? Ich selber? Die Sakramente: Abendmahl und Taufe. Der Namenspatron: Johannes. Das Kreuz. Kommen Sie in unserem Garten darüber nachher ins Gespräch! Amen.

Lied: Strahlen brechen viele, EG 268,1+2
Abkündigungen
Lied: Nun steht in Laub und Blüte, EG 641,1-3+5
Fürbitten & Vater unser
Segen

Und nun ziehen wir aus in den Kirchgarten unter der Melodie von „Geh aus mein
Herz, und suche Freud." Unter dem Apfelbaum kann sich jeder und jede einen
Segenspruch mitnehmen. Außerdem gibt es im Garten den johanneischen Tempelmokka, eine Spezialität des Hauses.

Station V: Im Kirchgarten
Menschen

Baum


 
 
 
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